Bei einem Espresso Martini wird die Angelegenheit kompliziert.
Man muss daran arbeiten. Egal um was es geht. Man muss daran arbeiten. Heißt es. Bei der Besetzung für eine Karriere ist der Erfolg meist der Kapitalismus und überhaupt mag ich mir in der Zweideutigkeit die Zögerlichkeit dessen als ein gegenseitig abhängiges Prinzip erklären. So kann ein Glas zwar ganz objektiv betrachtet durch eine Tasse ersetzt werden aber wenn es um Wasser geht, erfüllt nur ein gläserner Zylinder doch richtig seinen Zweck. Dafür braucht es keine Zauberei und Überraschungen aus bodenloser Form.
Ein ungewolltes Experiment gab das erst wieder zu erkennen. Als letztens kein anderes gespültes Gefäß in Sicht war drehte ich den Hahn auf und lies pures Leitungswasser eiskalt in eine Tasse laufen. In eine bauchig-runde. Eine schwarze. Mit dickem Rand. Porzellan. Füllmenge etwa zweihundert Milliliter. Viel zu wenig für meinen Durst aber immerhin mehr Möglichkeit als spartanisch gefaltete Hände unter den Hahn zu halten, zusammenzupressen und zu hoffen, dass mehr als die Hälfte den Weg in meinen Mund statt ins gesamte Gesicht, übers Kinn zurück ins Becken findet. Also trank ich daraus - nur herrje, wieso schmeckt das so unglaublich falsch und ekelig wenn man seine Lippen an den Porzellanrsnd presst um das doch eigentlich so erfrischende, wohltuende Gesöff in sich zu kippen. Hochfest verglast gibt gefährlich verirrende Ähnlichkeit vor.
Allerdings andersrum, ein Kaffee im Glas wirkt modern und vielversprechend. In der Tasse geht man davon aus zu wissen was man bekommt. Also frage ich mich auch erstmal nicht mehr: halb voll oder halb leer? Lieber doch: wie schwer ist es, wie fühlt es sich an und was hat es in sich?
Bei einem Espresso Martini wird die Angelegenheit kompliziert.
Berauschend energetisch jedenfalls.
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